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Geographie.
Holländer gehören zum deutschen Volksstamme, sind treffliche
Seeleute, bauen gute Schiffe, treiben Handel, ziehen auf den
Häringsfang, verfertigen schöne Leinwand und feines Papier.
Ihre Religion ist die reformirte. Holland hat Besitzungen auf der
Insel Java, den Molucken und in Südamerika. Die Hauptstadt
Amsterdam liegt an einem Meerbusen, genannt Südersee; sie
ist von Kanälen durchschnitten, und die Häuser stehen auf einge-
rammten Pfählen. Stürme und hohe Fluthen verursachen nicht
selten Ueberschwemmungen. Die vielen Kanäle gewähren zwar
dem Handel große Bequemlichkeit, allein sie verbreiten in heißen
Tagen einen widrigen Geruch und manche Krankheiten; auch hat
die Stadt Mangel an trinkbarem Wasser. Die Residenz des
Königs, Haag, ist ein offener und freundlicher Ort.
Belgien war sonst mit Holland vereinigt; jetzt macht es ein
besonderes Königreich aus, das von Frankreich, Deutschland,
Holland und der Nordsee umgeben ist. Gegen Mittag hat das
Land einige Hügelreihen, verflacht sich aber nach Mitternacht hin.
Die Maas und Schelde sind die Hauptflüsse. In dem südlichen
Theile findet man gute Steinkohlen, Eisenerze und Galmei. Der
fruchtbare Boden erzeugt viel Getreide, Gemüse und Obst. Das
Volk ist ein Gemisch von Wallonen und Deutschen; es bekennt
sich zur katholischen Religion. Belgien hat zahlreiche Fabriken, in
denen feine Tücher und Zeuge verfertigt werden. Die Residenz-
stadt ist Brüssel. Antwerpen treibt einen starken Seehandel.
Dänemark, ein Königreich, besteht aus der Halbinsel Jüt-
land und mehreren Inseln, worunter Seeland, Fünen, La a -
land, Falster, Bornholm, Island. Das Land hat
weder Gebirge noch bedeutende Flüsse. Der Boden ist verschie-
den, auf den Inseln im Kattegat meist fruchtbar. Hauptprodukte
sind: Getreide, Vieh und Fische. Die Dänen gehören zum ger-
manischen Stamme und sind lutherische Christen. Die Haupt-
stadt Kopenhagen befindet sich auf der Insel Seeland.
Island, d. h. Eisland, ist eine höchst merkwürdige Insel.
Sie liegt weit im Norden, zum Theil in der kalten Zone, näher
an Amerika als an Europa, und zeigt recht deutlich, welche
außerordentliche Wirkungen Feuer und Wasser auf der Erde
hervorzubringen im Stande sind. Die ganze Insel gewährt
einen schauererregenden Anblick. Sie wird von hohen, kahlen,
mit ewigem Schnee und Eis bedeckten Gebirgen durchschnitten;
überall sind schroffe Felsen, mit Lava übergossene Strecken und
Spuren von verwüstenden Erdbeben sichtbar. Nur selten trifft
man einzelne Wiesen und Ackersllicke, kümmerliche Gebüsche von
verkrüppelten Birken und Tannen an, die etwa 2 bis 3 Ellen
hoch werden. Der Boden ist zerrissen, wie durchwühlt, voll
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Extrahierte Ortsnamen: Holland Südamerika Amsterdam Holland Frankreich Deutschland Holland Nordsee Seeland Bornholm Island Seeland Island Amerika Europa
Die Elbe.
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l-keill (voll Köhi bis Holland) eingetheilt, und die ganze
Strecke vom Ursprung bis zum Ausflusse ins Meer auf
150 Meilen berechnet.
Die Ufer am Mittelrheine und am letzten Drittel des Ober-
rheines entwickeln eine Reihenfolge der herrlichsten Landschaf-
ten. An der südöstlichen Spitze von Rheinbayern beginnt der
Strom jene Reize zu entfalten, die ihn zur beliebtesten und am
häufigsten bereisten Wasserstrasse Europas machen. Langsam
zieht er durch das meist 9 bis 10 Stunden breite Rheinthal,
welches rechts von der berühmten Bergstrasse längs dem Fusse
des Odenwaldes, links durch das weinreiche und malerische
Haardtgebirge begrenzt ist. Weiter hinab schwinden die Berge,
und saufte Hügel erheben sich, die bei Mainz ein schönes
Amphitheater bilden. Nachdem der Strom rechts den Main
aufgenommen, nahen sich im Westen die Berge des para-
diesischen Rheingaues, des grossen deutschen Weingartens.
Bald treten die Berge von beiden Seiten hervor, das Rhein-
thal verengt sich, und die Strömung des bisher sehr brei-
ten und ruhigen Flusses nimmt während seines zehnstün-
digen Laufes durch diesen Bergschlund bedeutend zu. Von
Bingen bis Königswinter bieten die Ufer die mannigfaltigsten
Aussichten dar. Im Thale lagern freundliche Ortschaften, an
den Felsenabhängen grünen üppige Rebenpflanzungen, und
auf den Gipfeln stehen romantische Burgruinen, aus denen der
Geist einer grossen Vergangenheit redet. Bei Coblenz erweitert
sich das Thal von Neuem; aber schon bei dem alterthümlichen
Andernach stürzt sich der Strom abermals in eine Enge, bis
bei Bonn die Berge in sieben hohen burggekrönten Häuptern,
dem Siehengebirge, sich endigen. Die beiderseitigen Gelände
schmücken nun statt des Rebengrüns segensreiche Saatfelder.
Unterhalb Köln wird der Boden allmälig flacher, und der
Strom wallt ruhig der reizlosen Tiefebene Hollands zu. Bei
seinem Eintritte in die Niederlande spaltet er sich in zwei Arme,
von denen der linke die Waal bildet, der rechte den Namen
Rhein behält. Jener fällt, vereinigt mit der Maas, in die
Nordsee, dieser theilt sich von Neuem noch zwei bis dreimal
und geht so geschwächt, einem beinahe lebensmüden Greise
vergleichbar, unterhalb Leyden in die Nordsee.
* Die Elbe.
Der Elbstrom hat einen Lauf von 156 Meilen und ist auf
diesem in einer Strecke von mehr als 100 Meilen schiffbar.
Nach der malerischen Schönheit seiner Ufer, nach der Menge
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Extrahierte Ortsnamen: Holland Rheinbayern Europas Mainz Main Rheingaues Coblenz Andernach Bonn Hollands Rhein Nordsee Nordsee